Kreis Cloppenburg Die Gewinner des Kreis-Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ sind am Mittwochnachmittag im Kreishaus geehrt worden. Die Bewertungs-Kommission bestimmte, dass Gehlenberg, Nikolausdorf, Falkenberg, Auen-Holthaus, Lodbergen und Beverbruch den Landkreis Cloppenburg beim Landeswettbewerb vertreten werden. Dieser beginnt im Frühjahr 2022 mit dem regionalen Vorentscheid.
Mitglieder der Jury waren die Kreistagsmitglieder der Periode 2016 bis 2021 – Marlies Hukelmann (Vorsitzende), Gerhard Bruns, Detlef Kolde, Dr. Irmtraud Kannen und Yilmaz Mutlu – sowie die Landfrauen-Kreisvorsitzende Doris Wieghaus, die OM-Heimatbund-Geschäftsführerin Gisela Lünnemann, die Landwirtschaftskammer-Beraterin Margret Emke und Kreisrat Ansgar Meyer. Insgesamt hatten 31 Dörfer aus zehn Städten und Gemeinden teilgenommen. Neben den Preisgeldern für die Sieger bekamen alle übrigen Teilnehmer jeweils 500 Euro. Insgesamt wurden so 28 300 Euro Preisgeld ausgezahlt.
Gehlenberg
Einstimmig war bereits im Spätsommer Gehlenberg als Sieger gekürt worden. Der Bau eines Seniorenzentrums, die Erschließung neuer Baugebiete, die Erweiterungen beim Kindergarten und die Sanierung der Grundschule hatten seinerzeit die Jury besonders beeindruckt. Aber auch die mit viel Eigenleistung realisierten Projekte wie Sportgelände, Sportlerheim und Turnhalle sowie das Kulturzentrum Mühlenberg mit Backhaus, Sägereimuseum, Heimatmuseum und Schmiede flossen maßgeblich in die Bewertung ein. Dazu kamen kleinere Projekte wie private Blumenwiesen, das Anlegen eines Bauerngartens am Mühlenberg sowie die Aufstellung neuer Sitzgruppen. Belohnt wurde das Paket mit einer Wanderstele und 5000 Euro.
Nikolausdorf
3000 Euro bekam Nikolausdorf für den zweiten Platz. Neben den klassischen Dorfverschönerungen würdigte die Jury vor allem die Aktivitäten des Bürgervereins „Wir in Nikolausdorf“. Dieser hat sich neben der Schaffung eines neuen Baugebiets unter anderem die Verbesserung der digitalen Infrastruktur und der Nahversorgung auf die Fahnen geschrieben.
Falkenberg
Der bislang jüngste Kreissieger setzt auf ein Leitbild, dessen Anforderungen zur dörflichen Entwicklung ständig angepasst werden. Darüber hinaus ist auch der Dorferneuerungsplan eine wichtige Grundlage für den aktiven Bürgerverein. Und auch die Ausweisung von Bauland ist für Falkenbergs Dorfentwicklung von zentraler Bedeutung. Für den dritten Platz gab es 2000 Euro.
Altenoythe
Erwähnenswert ist hier vor allem die Erstellung einer 800 Seiten starken Dorfchronik. Lohn der Mühen: Platz vier und 2000 Euro.
Peheim
Peheim beteiligt sich seit 1974 ununterbrochen am Wettbewerb. Bemerkenswert ist diesmal der Ausschuss Dorfchronik, der für das „Pähmer Dörpblatt“ zuständig ist. Peheim erreichte Platz fünf und bekam 2000 Euro.
Neue Kategorie
Beim 21. Kreiswettbewerb wurde erstmals die Kategorie „Kleine Dörfer“ (unter 300 Einwohner) bewertet. Hier gewann Auen-Holthaus (1500 Euro) vor Lodbergen/Holthausen/Duderstadt (1000 Euro), Garen, Osterlindern, Marren und dem Überhäsigen Viertel (alle 700 Euro).
Sonderpreis
Für die Einrichtung des Dorfladens, der Tagespflegeeinrichtung „Beverbrucher Begegnung“ und einer Skateranlage wurde Beverbruch mit einem – mit 1000 Euro dotierten – Sonderpreis ausgezeichnet. Insgesamt 16 Bewerbungen hatten für den Sonderpreis vorgelegen.
Kreis Cloppenburg zeichnet Gewinnerdörfer aus
„Unser Dorf hat Zukunft“: Jury und Landrat loben erstplatziertes Gehlenberg für hohe Anzahl an funktionierenden Vereinen.
Friedrich Niemeyer | 11.11.2021
Preisvergabe im Kreishaus: (von links) Hans Meyer (Gehlenberg), Tanja Schnetlage (Lodbergen-Holthausen-Duderstadt), Marlies Hukelmann (Vorsitzende der Jury), Thomas von Höven (Falkenberg), Maria Willen (Auen-Holthaus), Norbert Budde (Beverbruch), Johann Wimberg (Landrat) und Wolfgang Engelmann (Nikolausdorf). Foto: Niemeyer
Der Landkreis hat im Kreishaus in Cloppenburg die Gewinner des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet. Mit einem breiten Lächeln nahm Hans Meyer, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Gehlenberg, die Urkunde für das Siegerdorf Gehlenberg entgegen. In allen vier Bewertungsbereichen (Leitbild, Infrastruktur, Landwirtschaft und Gewerbe) zeigte Gehlenberg laut Jury erkennbare Präsenz, was für den Sieg ausschlaggebend war.
„Beeindruckend sind auch öffentliche Projekte wie der Bau des Seniorenzentrums, die Erschließung neuer Baugebiete, Erweiterungen beim Kindergarten und die Sanierung der Grundschule“, erklärte Landrat Johann Wimberg. Eine Besonderheit sei die hohe Identifikation der Menschen mit dem Ort und die hohe Anzahl an funktionierenden Vereinen. In Eigenleistung umgesetzte Projekte wie das Kulturzentrum Mühlenberg verdienten Anerkennung.
„Ein junges, interessantes Dorf“
Die Jury, bestehend aus vier Kreistagsabgeordneten und vier Experten, hatte im Vorfeld alle 31 Teilnehmerdörfer unter die Lupe genommen und im September die Gewinner bekanntgegeben. 28.000 Euro Preisgeld schüttete der Kreis an die Dörfer aus, Gehlenberg bekam als Gewinner 5000 Euro.
Knapp hinter Gehlenherg landete Nikolausdorf auf Platz zwei. „Ein junges, interessantes Dorf mit einer sehr gut aufgestellten und organisierten Dorfgemeinschaft“, erklärte Wimberg. Nikolausdorf stach etwa mit der digitalen Infrastruktur, der Nahversorgung und dem Vereinsleben heraus. Aber auch mit kleineren Aktionen, wie der Erneuerung des Kirchendachs, dem Bau einer Schutzhütte am Dorfstein und der Pflege des Landjugendpatts konnte Nikolausdorf punkten. Für den zweiten Platz gab es 3000 Euro.
Auen-Holthaus gewinnt in neuer Kategorie
Der Sieger des vergangenen Kreiswettbewerbs, Falkenberg, konnte auch dieses Mal wieder überzeugen und erreichte den dritten Platz. Auf den Plätzen vier und fünf landeten Altenoythe und Peheim, das sich seit 1974 ununterbrochen am Dorfwettbewerb beteiligt.
Neu in der Ausschreibung war die Kategorie „Kleine Dörfer“ (unter 300 Einwohner). Hier gewann das „Osterblumendorf“ Auen-Holthaus (Gemeinde Lindern) und erhielt 1500 Euro Preisgeld. Landrat Wimberg lobte unter anderem die aktive Nutzung des Rufbussystems, das Baugebiet „Zur Mühle“ und die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses. Auf Platz zwei landete die Dorfgemeinschaft Lodbergen-Holthausen-Duderstadt.
Die Kommissionsvorsitzende Marlies Hukelmann rief die Dorfgemeinschaften dazu auf, weiterzumachen. „Ich bin immer noch begeistert, was unsere Dörfer zu bieten haben. Wir sollten noch viel mehr Werbung dafür machen.“ Das Highlight bei der Erstellung der Ranglisten sei stets der Besuch vor Ort gewesen. „Damit steht und fällt es“, betonte Hukelmann. Es sei wichtig, dass durch diesen Wettbewerb das Engagement vor Ort sichtbar gemacht werde.
In den Landesentscheid im kommenden Jahr ziehen fünf Dörfer aus beiden Kategorien. Neben den beiden Siegern Gehlenberg und Auen-Holthaus schickt die Jury Falkenberg, Lodbergen-Holthausen-Duderstadt und Nikolausdorf ins Rennen. Die Gewinner des Landesentscheids ziehen wiederum in den Bundesentscheid, der 2023 stattfindet.
So beurteilt die Jury:
- Struktur, Konzepte, Zusammenarbeit (maximal 30 Punkte): Dabei nimmt die Jury Stärken, Schwächen, Ziele und Ergebnisse der Dorfentwicklung unter die Lupe. Dazu gehören das Zusammenwirken von Landwirtschaft, Handwerk und Wohnen, aber auch Nahversorgung, Digitalisierung, Arbeitsplätze sowie Kindergärten und Schulen.
- Soziales und Kulturelles (Höchstpunktzahl 25): Bewertet werden das Vereinsleben, Kultur- und Freizeitangebot, Jugend- und Seniorenarbeit, Integration, Pflege von Dorftradition und Brauchtum.
- Baugestaltung und -entwicklung (Höchstpunktzahl 20): Hier geht’s um die Gestaltung und Pflege öffentlicher Straßen und Plätze, ortsprägende Bauwerke und den Umgang mit historischen Häusern. Auch die Gestaltung privater Häuser und ihres Umfelds zählen.
- Grüngestaltung und -entwicklung (Höchstpunktzahl 25): Öffentliche und private Grünanlagen und naturnahe Lebensräume für Flora und Fauna suchte die Jury. Das schließt den schonenden Umgang mit der Landschaft, mit Flüssen und geschützten Bäumen ein.